Kriterien
Kategorie: | Modell, Konstruktion |
Aufwand: | mittel |
Fach: | NAWI, Musisch-kreativ |
Alter: | 6 – 10, 10 – 14 |
Gruppe: | > 15 |
Dauer: | mehrtägig |
Durchführung: | ohne ExpertIn möglich |
Kurzbeschreibung
Theoretischer und praktischer Vergleich von Tierbauten und -techniken mit menschlichen Behausungen, Vergleich der soziologischen Aspekte, Hinweis zur Bionik und Anschauung in der Natur.
Zielsetzung
Kennenlernen grundlegender Bautechniken und Systeme, deren Umsetzung im Modell, Schärfung der Wahrnehmung, Vermittlung von Wissen.
Material
1. Einführung:
Abbildungen und evtl Modelle von Beispielen (siehe download) bzw. Originalmaterial für Bionik wie Schwimmflossen, Ahornsamen, Klettverschlüsse etc.
2. Experimente und Spiele:
Taschenlampe, Folien und Schachteln mit Löchern, Gießkanne und Legohäuschen, passende Würfel- oder Kartenspiele etc
3. Modellbaumaterial:
Styropor, Zahnstocher, Spieße, Tonpapier, Karton, Malfarben, Schnüre und Zwirn, Strohhalme bunte Folien etc.
Recycling-Material wie Klorollen, Kunststoff-Verpackungen und Inlays, etwa von Pralinen- und Keksschachteln, Joghurtbecher, Eierkartons etc.
Download
Häuser bauen wie Tiere_Wohnformen (pdf 3.09 MB)
Häuser bauen wie Tiere_bionik (pdf 1.39 MB)
Ablauf
1. Fragen + Zeigen
Am ersten Projekttag werden gemeinsam in einem (alters-adäquaten) Infoblock die unterschiedlichen Tierbehausungen und ihre Konstruktionsweisen besprochen. Wie wohnst du? Warum stürzt ein Hochhaus nicht ein? Wieviele Vögel wohnen in einem Vogelnest?
Präsentation: haeuser bauen wie tiere_wohnformen.pdf
2. Experimentieren + Verarbeiten
Nach einer mündlichen Wiederholung der ersten Projekteinheit werden die unterschiedlichen Konstruktionsweisen (Skelette, Massivbauten, Fachwerke, Netze, Schalungen etc.) und Wohnformen (Ein-, Mehrfamilienhaus, Reihenhaus, Wohnblock etc.) besprochen.
Dazu eignen sich Experimente wie das gießen eines Legohauses mit Satteldach, das Simulieren der Sonne und ihren Lichteinfall in eine Gebäude durch Öffnungen in einer Schachtel und Taschenlampen etc.
Jedes Kind soll nun selbst ein „tierisches Einfamilienhaus“ zeichnen und anschließend mit einfachen Materialien im Modell bauen, also etwa ein Spinnennetz oder ein Vogelnest etc.
(Anmerkung.: Modellbau nicht mit Original-, sondern mit Ersatzmaterialien zur Förderung der Abstraktionsfähigkeit)
Der Modellbau kann mehrere Unterrichtseinheiten umfassen.
3. Spielen + Fragen + Zeigen
Die ersten beiden Theorieteile werden durch den Einsatz von Spielen (in diesem Fall waren es Würfel mit Wohnformen tierisch wie menschlich) und Abbildungen wiederholt.
Dann erst wird das neue Thema eingeführt:
Bionik: Nach einem einleitenden Brainstorming zum Thema, wird besprochen, wo Tiere (natürlich auch Pflanzen, Anm.) vorbildhaft für Menschen beim Bauen gewirkt haben, etwa Verschattungen, Wärmespeicher (Rückenknochen bei Dinosaurieren), Lüftungssysteme (Termitenbau), Propeller (Ahornblatt, bringt Kühlung als Ventilator), Schuppenhäute von Fischen und Reptilien wie Schindelfassaden und vieles mehr.
Optional, je nach verfügbarer Zeit und Alter der SchülerInnen:
Eine menschliche Behausung soll nun im Modell gebaut werden, die sich in irgendeiner Form Vorbild an der Natur genommen hat.
4. Event + Anschauung vor Ort
Tierbehausungen sollen in der freien Natur besichtigt werden. Dies können Ausflüge in den nächsten Park sein um Spinnennetze und Vogelnester oder Maulwurfshügel zu entdecken, ein Ausflug in den Zoo oder eine von ExpertInnen geführte Exkursion sein. Im Fall dieses Projektes war dies eine Exkursion mit Mag. Margit Zohmann, Exptertin für allgemeine Biologie, Ökologie der Tiere, Zoologie und Wildtierkunde auf der Universität für Bodenkultur in Wien in die nahe gelegenen Donau-Auen. Sie gab einen Einblick über Bioberbauten und deren Verhalten.
5. Verarbeiten + Herzeigen
Nachbesprechung der Exkursion und der Theorieteile. Herstellen von Plakaten und Ausstellungsobjekten zum Thema bzw. Fertigstellung der Modelle. Verfassen für Aufsätzen (für die Personen wichtig, die sich mit Worten besser ausdrücken können als bei der Modellbau-Arbeit.)
6. Herzeigen
Präsentation und Ausstellung in der Schule.
Durchführung
Dieses Projekt wurde im Sommersemester 2010 gemeinsam mit der Klasse 3b der Volksschule Kirchberg/Wagram durchgeführt.
Lehrerin: Ulrike Schiedlbauer
Autorin und Projektleitung: Sibylle Bader, bader@wanderklasse.at, Wanderklasse-Verein für BauKulturVermittlung
Weitere Expertin: Mag. Margit Zohmann, Wildtierbiologin von der Universität für Bodenkultur Wien
Dieses Projekt wurde entwickelt von: Sibylle Bader und ermöglicht durch: RaumGestalten
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