Kriterien
Kategorie: | Stadt, Raumwahrnehmung |
Aufwand: | viel |
Fach: | GEWI, Sprachen, Musisch-kreativ |
Alter: | 10 – 14, 14 – 19 |
Gruppe: | < 15 |
Dauer: | mehrtägig |
Durchführung: | ExpertIn erforderlich |
Kurzbeschreibung
Einem Theaterstück, einem Musical, einer Geschichte etc. welches im Unterricht besprochen wird, werden verschiedene Handlungsräume zugeschrieben, allerdings werden diese Aktionsräume in den öffentlichen Raum verlagert, auf ihre Qualität hin – entsprechend der Charaktere und der Handlung des Stückes – geprüft, gegebenenfalls adaptiert und bespielt.
Zielsetzung
Dieses Projekt setzt sich mit dem öffentlichen Raum auseinander, lehrt spezielle Raumcharaktere zu erkennen und sich selbst damit in Beziehung zu setzen.
Material
Literarische Vorgabe
diverse Requisiten, individuelle Leihgaben
Modellbaumaterial
Download
stadt-raum-protokoll (pdf 107.5 kB)Ablauf
Architekturvermittlung in Schulen funktioniert sehr gut, wenn die Themen aus dem Schulalltag kommen, aber auf unkonventionelle Weise bearbeitet werden, es lässt sich so unkompliziert ein Einstieg in die sonst eher sperrige Materie Architektur finden, Unterrichtsinhalte gewinnen an Spannung und interaktive Prozesse motivieren zur sozialen Auseinandersetzung.
Lerninhalte:
• soziale Kompetenzen
• Teamarbeit und Diskussionsregeln
• Wahrnehmungsstärkung
• Wechselspiel von Nutzer und Gestalter
• verschiedene Darstellungsmethoden
• räumliche Vorstellung
• Modellbau und Organisation
Projektvorbereitung
Eine literarische Vorgabe wird im Deutsch/Sprachunterricht erarbeitet, Charaktere beschrieben und 2-3 Szenen unterschiedlicher Dynamik herausgefiltert. Es entsteht ein reduziertes Drehbuch mit handelnden Personen, Aktionen und räumlichen Vorstellungen.
Tag 1
Die verschiedenen Charaktere eines Stückes werden mit ihren Wesenszügen collageartig dargestellt. Merkmale wie Körperhaltung, Kleidung, Sprache und Geschichte der Protagonisten dienen als Leitfaden.
Materialien: Karton, Stoffe, Kleidungsgegenstände, Fotos
Tag 2
Schritt nach außen in die Stadt, in das Dorf.
1.Teil – Die Wahrnehmung über unsere 5 Sinne wird geübt, das Sehen, Hören, Tasten, Riechen und Schmecken macht uns aufmerksam und sensibel. Gezielte Fragestellungen -siehe download -stadt-raum-protokoll- zur gebauten Umwelt sollen erste Erfahrungen mit dem öffentlichen Raum bewusst machen. Es werden Ortspläne gezeichnet, Fotos und Audioaufnahmen gemacht.
2.Teil – Eine Vorselektion bestimmter öffentlicher Raumsituationen wird bezogen auf die literarische Vorgabe vorgenommen. Visuelle, haptische und praktische Informationen darüber werden gesammelt und aufgenommen.
Materialien: Stadt/Dorfpläne, Kamera, Handy, Papier, Farben
Tag 3
Analyse und Gestaltung der öffentlichen Räume als Spielräume
1.Teil – Die vorausgewählten Stadt/Dorfräume werden nochmals erkundet und mit dem Handlungsablauf des Stückes in Beziehung gesetzt, eventuell mit anderen Situationen in der Stadt/ im Dorf ausgetauscht und genau bautechnisch aufgenommen, fotografiert und gezeichnet, Farben, Material und Horizonte des Ortes werden ganz genau festgehalten, um später dann im Stück darauf Rücksicht nehmen zu können.
2.Teil – Es werden Modelle der bestimmten räumlichen Situationen gefertigt und dem Stück entsprechend gestalterisch eingegriffen. Welche wichtigen Attribute verlangt die Szene an diesem Ort, wie können diese mit minimalem Aufwand installiert werden. Es entstehen Raumcollagen. Im Modell wird erprobt und entschieden.
Materialien: Karton, Farben, Fotos, Collagematerial
Tag 4
Die Modelle werden fertiggestellt. Materialien für die Realisierung werden organisiert. Szenen und Dialoge geübt.
Tag 5
Die Szenenorte werden wie im Modell adaptiert und die öffentlichen Räume werden bespielt. Fotos und Filmaufnahmen dokumentieren den Ablauf – Szenenaufbau – Schauspiel – Szenenabbau.
Projektnachbetreuung
In einer späteren Projektnachlese wird an Hand des Filmmaterials nochmals über individuelle und gemeinsame Erfahrungen gesprochen und der räumlich – soziale Zusammenhang in der Architektur hinterfragt.
Projekthinweise:
Alle Projektschritte brauchen eine ganz klare Aufgabenstellung. Es ist wichtig, dass Teilergebnisse in nachvollziehbaren Layout-Masken festgehalten werden, das erleichtert erstens den prozessorientierten Projektablauf und zweitens ein konzentriertes Arbeiten.
Dieses Projekt wurde entwickelt von: Monika Abendstein und ermöglicht durch: aut. architektur und tirol
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